Oft erlebt: Abschätzige Blicke, wenn irgendwo die Jobdescription Blogger/Bloggerin zu hören oder lesen ist. Imagemäßig rangiert das nur hauchdünn über „schreibt in der Freizeit Mundartgedichte“. Also in der Liga irgendeines schrägen Selbstverwirklichungstrips oder eines sinnlosen Hobbys für Menschen mit viel Tagesfreizeit.
Als jemand, der aktuell Content-Verantwortung für zwei Corporate Blogs trägt (diesen und den da), finde ich das schade und lustig zugleich.
Schade, weil die ökonomische und inhaltliche Power dieser Textgattung schmählich unterschätzt wird. Lustig, weil sich im Jahr 31 nach Nutzbarmachung der ersten Internet-Browser scheinbar immer noch nicht herumgesprochen hat, dass ein professionell und ernsthaft betriebener Blog ein essenzielles strategisches Kommunikationstool ist.
Wer es versteht und bedienen kann, ist klar im Vorteil.
Mit oder ohne KI ist da auch schon wurscht.
Und weil es genau dort oft hapert – beim richtigen Verständnis und Bedienen dieses Werkzeugs – gibt’s in der Folge ein paar grundsätzliche Richtigstellungen zu gängigen Blog-Missverständnissen und nützliche Antworten auf Fragen wie:
- Wie definiert sich professionelles Bloggen?
- Woran erkennt man einen Profi-Blogtext?
- Wann hat ein Blogtext im allgemeinen Verständnis Relevanz – und wann nicht?
Also: Neugierig?
Gut.
Bitte hier weiter.
1. Bloggen ist eine Kommunikationsmaßnahme
Das Blog-Klischee vom „Internettagebuch“ hält sich hartnäckig. Das Missverständnis rührt aus den Nullerjahren, als Weblogs vorrangig von Privatpersonen gestartet wurden, die aus ihrem (Gefühls)-Leben berichteten und damit vor allem literarische oder selbstdarstellerische Ziele verfolgten. Insgesamt waren das oft fad dahinwabernde Orchideentexte und kommentarähnliche Rechthabereien. Eh okay, aber für die Kommunikationsstrategie von Unternehmen und Marken unpassend.
2024 sind Blogartikel ideale Vehikel, um durch hohe textliche Qualität die (haus- bzw unternehmens-)eigene Expertise in einem Thema zu unterstreichen und entsprechende Sichtbarkeit zu erlangen.
Weil: Inhaltlich und formal gut gemachte Blogtexte haben das Zeug, in den Suchmaschinen organisch weit oben zu ranken. Man ist unabhängig von Bubblegrenzen und der Willkür von Algorithmus-Adaptierungen. Wer in der Googlesuche mit seinen 50 Cent on top aufpoppt, bekommt die volle Ladung Aufmerksamkeit. In diesen Zeiten sicher eines der höchsten Güter.
2. Profis bloggen mit Plan & Struktur
Als gelernte Journalistin dachte ich im Jahr 2020 – vor meiner ersten Blog-Schulung durch die Agentur Take Off PR: „Was soll ich da bitte lernen? Ich schreibe eh schon seit 20 Jahren Texte für Zeitungen und Magazine!“
Tatsächlich hab ich eine ganze Menge gelernt dabei. Dass Blogartikel konkreten formalen Vorgaben folgen müssen, um überhaupt gefunden zu werden. Dass professionelle Blogtexte – genauso wie journalistische Gattungen, Beispiel Reportage, Beispiel Bericht – klar definierte Merkmale aufweisen. Dass sie in Inhalt und Struktur maßgeschneidert werden sollten für ihre Zielgruppen.
Und, achja: Dass man sich überhaupt nur anhand eines klaren Bildes, das man sich zu diesen Zielgruppen (aka Buyer Personas) gemacht hat, ans professionelle Bloggen heranwagen sollte, weil alles andere reine Verschwendung von Zeit und Speicherplatz wäre.
Yep, Bloggen, wenn man es professionell aufziehen will, hat viel mit goldenen Regeln und Handwerkszeug zu tun. Beides zu erlernen – daran führt kein Weg vorbei.
3. Profi-Blogs haben Leserfokus statt Storyfokus
Das überhaupt ist einer der wohltuendsten Aspekte am Bloggen im Vergleich zu anderen Arten, sich an Leser zu richten: Blogger müssen sich einfach die Mühe machen, sich vorm Schreiben in ihre Leser hineinzudenken.
Anders als Journalisten und Autoren, die es gewohnt sind, selbst zu definieren, welche Story relevant ist, sind beim Bloggen die Interessen und Informationsbedürfnisse der User absolute „Prio 1“. Ergo begegnen Blogger:innen ihrem Publikum gegenüber mit einer ganz anderen inneren Haltung. Sie verstehen sich als Wissensvermittler, Dienstleister, Informationsbereitsteller. Nicht mehr, nicht weniger.
4. Profi-Blogs sind Infokanäle, keine Werbeplattformen
Einen erfolgreichen Blog aufzubauen und zu betreiben, braucht einen langen Atem. Bis die thematische Nische ausreichend mit verschiedenen Texten „markiert“ ist kann es Monate, oft Jahre dauern. Erst dann hebt ein Blog ab, bekommt Suchmaschinenrelevanz und strahlt zurück auf das Unternehmen oder die Marke.
Und das funktioniert nur, wenn die bereitgestellten Inhalte einen Info-Mehrwert liefern bzw. Antworten geben auf konkrete Fragen. Das wiederum kann kein werbender Text leisten, auch wenn er noch so gut oder witzig geschrieben ist. Erfolgreiche Blogs leben von relevanten Infos, nicht von knackigem Werbesprech.
5. Professionelle Blogtexte sind top recherchiert
Das ergibt sich automatisch aus Punkt 4. Die Zeiten, als man Nonsense-Texte einfach mit Keywords spickte und so das Sucherergebnis nach oben schrauben konnte, sind definitiv vorbei. Damit hat sich Google sein eigenes Geschäftsmodell beschädigt und den Irrweg schleunigst verlassen.
Je gehaltvoller, klarer und informationsdichter ein Blogbeitrag ist, desto höher wird er von der Suchmaschine bewertet. Also: Recherche ist unvermeidbar, ein präzises Aufarbeiten der gesammelten Infos die Basis dafür, ob der Beitrag für das Thema bzw. das Keyword wesentlich sein kann oder nicht. Deshalb sind Menschen, die gelernt haben, Informationen gezielt zu recherchieren und in verständliche Texte zu gießen, wohl am besten geeignet um einen professionellen Blog zu betreiben. Profis eben. Die braucht’s auch beim Bloggen.
Fazit
Übrigens, ein professioneller Blog stellt auch immer eine Form von Zusammenfassung zur Verfügung, für alle die’s ein wenig eiliger haben. Das Fazit am Ende lasse ich eigentlich immer die KI schreiben, weil das treffsicher ist und am schnellsten geht. Hab ich eh schon in diesem Beitrag zugegeben 😉
Deshalb hier das Fazit dieses Beitrags, wie immer solide gemacht von ChatGPT: „Professionelles Bloggen erfordert ein tiefes Verständnis für die Zielgruppe und deren Informationsbedürfnisse, anders als im traditionellen Journalismus. Blogs sind heute essenzielle Kommunikationstools, die durch gut recherchierte und strukturierte Inhalte überzeugen. Wer die goldenen Regeln des Profi-Bloggens beherrscht, kann seine Sichtbarkeit erheblich steigern und somit einen klaren Vorteil im digitalen Raum erzielen.“